29. Sendung: Ich bin ok – mit und ohne Stottern!

„Was hilft, hilft“, ist eine Ansicht aus dem systemischen Ansatz. „Wenn es dir hilft, mach mehr davon!“
Wo man früher dabei war, Krankheitssymptome zu erkennen und zu eliminieren, um „symptomfrei“ zu
werden, ist man heute über diese defizitäre Sichtweise hinaus. „Symptomfreiheit“ war das oberste Ziel. Jeder Stotternde wird konfrontiert mit Therapien, die versichern, schon nach 3 Wochen völlig
„stotterfrei“ zu sein. Heilungserfolg stellt sich aufgrund der Variabilität des Stotterns meist tatsächlich ein, aber ist nur von kurzer Dauer. Hier läge der Fokus auf Nachhaltigkeit.
Wir fragen deshalb: Ist Stottern heilbar?
Abgesehen von kurzfristigen Erfolgen gibt es statistisch gesehen nur wenige Erwachsene, die tatsächlich derart geheilt werden, dass sie überhaupt keine Stotterereignisse mehr haben.
Dabei kann Heilung auch anders passieren: Erster Schritt dafür ist eine Akzeptanz des Stotterns und somit eine allmähliche Aussöhnung. Im systemischen Ansatz werden Ressourcen und individuelle Lösungen in den Blick genommen.Es geht weniger um die Reparatur einer Fehlfunktion als darum, dass Stotternde mit Sprechunflüssigkeiten besser umgehen lernen und auf diesem Weg mit ihrer Umwelt in gute Kommunikation kommen.
Heilung kann auf verschiedene Weise passieren. Dass Stottern nicht heilbar ist, schließt Heilung auf anderen Ebenen nicht aus.
Schon gespannt auf unsere nächste Sendung am Donnerstag, 30.10.2014, 20-21 Uhr ? Dann schaltet ein bei „Schöner Stottern“ bei Radio Lora München 92.4!
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